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Begriff Erklärung
Aufenthaltswahrscheinlichkeit

In der quantenmechanischen Beschreibung wird die Bahnkurve $\mathbf{r}(t)$ eines Teilchens durch die Wahrscheinlichkeitsverteilung $\left\vert \Psi\left(x,\,t\right) \right\vert^{2}$ ersetzt, deren räumliche Verteilung im Laufe der Zeit breiter wird (Auseinanderlaufen des Wellenpaketes). Das Absolutquadrat $\left\vert \Psi\left(x,\,t\right) \right\vert^{2}$ der Materiewellenfunktion des Wellenpaketes gibt die Wahrscheinlichkeit an, das Teilchen zur Zeit $t$ im Intervall $\mathsf{d}x$ um den Ort $x$ zu finden. Die Verbreiterung der Wellenfunktion wird umso größer, je genauer der Anfangsort $\mathbf{r}_0$ des Teilchens gemessen wurde.

Avogadro-Konstante

Die Avogadro-Konstante $N_{\mathsf{A}} = 6.022\times 10^{23}\,/\,\mathrm{mol}$ gibt die Zahl der Atome bzw. Moleküle pro Mol an.

Bändermodell

Es gibt für Elektronen im periodischen Potential quasikontinuierliche erlaubte Energiebereiche (Energiebänder), die durch verbotene Zonen voneinander getrennt sind. Die Breite $\Delta E_g$ der verbotenen Zonen (band-gap) hängt von der Periodenlänge des Kristallgitters und von den Bindungskräften ab. Elektronen in voll besetzten Bändern können nicht zur elektrischen Leitfähigkeit beitragen. Liegt die Fermigrenze in der verbotenen Zone, so ist der Festkörper ein Nichtleiter; liegt sie innerhalb eines Bandes, so ist dieses nicht voll besetzt, und der Festkörper ist ein Leiter. Manche Metalle mit gerader Elektronenzahl pro Atom haben überlappende Energiebänder. Sie können dann trotz der geraden Elektronenzahl Leiter sein, wenn die überlappenden Bänder noch freie, unbesetzte Zustände haben.

Bindungsenergie

Die Bindungsenergie eines Festkörpers hängt ab von der Anordnung der Atome im Gitter und von der Elektronenhülle der Atome. Man unterscheidet \textbf{1)} van der Waals-Bindung, \textbf{2)} metallische Bindung, \textbf{3)} Ionenbindung, \textbf{4)} kovalente Bindung, \textbf{5)} Wasserstoffbrückenbindung.

Bloch-Wellen

Im periodischen Potential können die Leitungselektronen durch Blochwellen \begin{equation} \Psi(\mathbf{r},\,\mathbf{k}) = u(\mathbf{r})\cdot\exp(i\,\mathbf{k}\cdot\mathbf{r}) \end{equation} beschrieben werden, deren Amplitude $u(\mathbf{r})$ die Periodizität des Kristallgitters hat.

Born-Oppenheimer-Näherung

Bei einem schwingenden und rotierenden Molekül ist die kinetische Energie der Kernbewegung im Allgemeinen klein gegen die elektronische Energie. Dies erlaubt eine Separation der Gesamtwellenfunkion $\Psi(\mathbf{r},\,R)$ in ein Produkt $\chi_{\mathrm{N}}(R) \cdot \phi_{\mathrm{el}}(\mathbf{r},\,R)$ aus der Kernwellenfunktion $\chi_{\mathrm{N}}$, welche die Bewegung der Kerne beschreibt und einen elektronischen Anteil, der den Kernabstand nur noch als Parameter enthält. Die Gesamtenergie \begin{equation} E = E_{\mathrm{el}} + E_{\mathrm{vib}} + E_{\mathrm{rot}} \end{equation} eines Molekülzustandes ist in dieser Näherung die Summe aus elektronischer, Schwingungs- und Rotationsenergie.

Bose-Einstein-Kondensation

Wenn die de Broglie-Wellenlänge der Atome größer wird als der mittlere Abstand zwischen den Atomen, tritt bei bosonischen Atomen ein Phasenübergang auf (Bose-Einstein-Kondensation), bei dem alle Atome in den gleichen quantenmechanischen (d. h. ununterscheidbaren) Zustand gelangen.

Dielektrische Funktion

Die komplexe dielektrische Funktion $\epsilon(\omega) = \epsilon' + \mathrm{i}\,\epsilon''$ gibt den Frequenzverlauf von Brechungsindex und Absportionsindex an. Es gilt: \begin{eqnarray} \epsilon' &=^{2} - \kappa^{2} \\ \epsilon'' &=& -2\,n'\,\kappa \end{eqnarray} wobei $n'$ der Realteil des Brechungsindex $n$ und $\kappa = \frac{\lambda}{4\,\pi}\,\alpha$ proportional zum Absorbtionskoeffizienten ist.

Dispersion

Materiewellen zeigen Dispersion, d.h. ihre Phasengeschwindigkeit hängt ab von der Frequenz $\omega$ ab. Sie ist größer als die Lichtgeschwindigkeit $c$.

Dispersionsrelation

Die Phononenfrequenz $\Omega_K$ ist im Allgemeinen nicht linear vom Wellenvektor $\mathbf{K}$ abhängig. Die Abhängigkeit $\Omega(\mathbf{K})$ heißt Dispersionsrelation. Sie hängt von den Rückstellkonstanten $C_n$ der Kristallatome ab.

Elektron

Freie Elektronen können erzeugt werden durch Glühemission aus heißen Metallen, durch Feldemission aus Metallspitzen im elektrischen Feld, durch Elektronenstoßionisation freier Atome und durch Photoionisation bei der Lichtabsorption durch freie Atome oder feste Stoffe (Photoeffekt).

Energieniveaus

Die erlaubten Energien für Atome bzw. Ionen mit nur einem Elektron sind \begin{equation}E_n = -Ry^{∗} \cdot \frac{Z^{2}}{n^{2}} \qquad \left(n=1,2,3,\dots\right) \end{equation} wobei $Ry^{∗}=\mu\cdot e^{4}\,/\,\left(8\,\epsilon_0^{2}\,\mathrm{h}\right)$ die Rydbergkonstante für das System Elektron–Kern mit der reduzierten Masse $\mu$ ist. Alle energetisch angeregten Atomzustände $E_k$ sind instabil. Sie zerfallen durch Emission von Photonen mit $h\,\nu = E_k-E_i$ in tiefere Zustände $E_i$. Die Quantisierung der atomaren Energieniveaus wird experimentell bestätigt durch den Franck-Hertz-Versuch und durch Linienspektren bei der Absorption und Emission von elektromagnetischer Strahlung durch Atome. Eine äquivalente Formulierung der Bohr’schen Quantenbedingung ist die Forderung der Quantisierung des Elektronenbahndrehimpulses $l$: \begin{equation} \left\vert \mathbf{l} \right\vert = n \cdot \hslash \qquad \left(n=1,2,3,\dots\right) \end{equation} Das Bohr’sche Atommodell wird durch die Quantentheorie in einigen Punkten korrigiert.

Erwartungswert

Der Erwartungswert einer physikalisch messbaren Größe $A$ mit dem Operator $\hat{A}$ ist durch \begin{equation} \overline{A} = \int\quad \Psi^{∗}\,\hat{A}\,\Psi \quad \mathsf{d}\tau \end{equation} gegeben. Sind die Funktionen $\Psi$ Eigenfunktionen des Operators $A$, so wird der Erwartungswert $\overline{A}$ der Messgröße $A$ gleich dem scharf messbaren Eigenwert.

Feinstrukturaufspaltung

Die Feinstrukturaufspaltung kann gedeutet werden als Zeeman-Aufspaltung, die durch die Wechselwirkung des magnetischen Spinmomentes $\mathbf{\mu}_s$ mit dem durch die Bahnbewegung des Elektrons erzeugten Magnetfeldes bewirkt wird. Die Energien der Feinstrukturterme sind \begin{equation} E_{n,\,l,\,j} = E_n + \frac{a}{2}\,\left[\quad j\,(j+1) - l\,(l+1) - s\,(s+1) \quad\right] \end{equation}

Fermi-Dirac-Verteilung

Die Fermi-Dirac-Verteilung \begin{equation} f(E) = \frac{1}{1+ \exp\left(\frac{E-E_{\mathrm{F}}}{k_{\mathrm{B}}\,T}\right)} \end{equation} gibt die Wahrscheinlichkeit dafür an, dass ein Zustand mit der Energie $E$ mit einem Elektron besetzt ist.

Fermi-Energie

Auf Grund des Pauliprinzips besetzen die Elektronen in einem Metall auch bei der Temperatur $T=0\,\mathrm{K}$ alle erlaubten Zustände bis zur Fermi-Energie $E_{\mathrm{F}}$, die je nach Metall Werte zwischen $1$ und $10\,\mathrm{eV}$ hat. Dies entspricht thermischen Energien bei $10^4 – 10^5 \,\mathrm{K}$.

Gitterabstand

Der Abstand paralleler Netzebenen $(hkl)$ ist durch \begin{equation} d_{hkl} = \frac{2\pi}{\vert\mathbf{G}\vert} \end{equation} gegeben. Der Vektor $\mathbf{G}(hkl)$ des reziproken Gitters steht senkrecht auf den Ebenen $(hkl)$ des Raumgitters.

Gitterfehler

Reale Kristalle weisen Gitterfehler auf. Diese können sein: \textbf{1)} Leerstellen (Schottky-Defekte), \textbf{2)} Atome auf Zwischengitterplätzen (Frenkel-Defekte), \textbf{3)} Fremdatome auf Gitterplätzen, \textbf{4)} Netzebenenverschiebungen, \textbf{5)} Stufen-Versetzungen. Im thermischen Gleichgewicht stellt sich eine Fehlstellenkonzentration ein, die von der Temperatur, der Energie zur Erzeugung der Fehlstellen und der Entropie abhängt.

Gruppengeschwindigkeit

Teilchen können durch Wellenpakete beschrieben werden. Die Teilchengeschwindigkeit ist gleich der Gruppengeschwindigkeit der Wellenpakete.

Halbleiter, Dotierung

Fünfwertige Atome im vierwertigen Halbleiter sind Elektronenspender (Donatoren), dreiwertige sind Elektronenfallen (Akzeptoren). Die Energieniveaus der Donatoren liegen in der Bandlücke des Halbleiters, dicht unter dem Leitungsband, die Niveaus der Akzeptoren dicht oberhalb des Valenzbandes. Halbleiter mit Donatoren heißen n-Halbleiter, solche mit Akzeptoren p-Halbleiter.

Halbleiter, elektr. Leitfähigkeit

Die elektrische Leitfähigkeit $\sigma_{el} = n_e\,\left( u^{-} + u^{+} \right)$ von Halbleitern hängt ab von Elektronendichte $n_e$ im Leitungsband und Beweglichkeit $u^{-}$ der Elektronen bzw. $u^{+}$ der Löcher. Sie steigt stark mit der Temperatur, im Gegensatz zu Metallen, denn die Ladungsträgerdichte $n_e$ kann durch Temperaturerhöhung, aber auch durch Lichtabsorption erhöht werden. Man kann die Leitfähigkeit durch Dotierung des reinen Halbleiters mit Fremdatomen stark erhöhen.

Hyperfeinstrukturaufspaltung

Wenn der Atomkern einen Kernspin $\mathbf{I}$ und ein (kleines) magnetisches Moment $\mathbf{\mu}$ hat, gibt es eine kleine zusätzliche Aufspaltung $\Delta E = -\mathbf{\mu}_K \cdot \mathbf{B}_{\text{int}}$ der Atomterme (Hyperfeinstruktur), die auf der Wechselwirkung des magnetischen Kernmomentes mit dem von den Elektronen am Kernort bewirkten Magnetfeld beruht.

Ionisation

Neutrale Atome können ionisiert werden durch Elektronenstoß, Photonenabsorption, durch Stöße mit schnellen Ionen, durch Ladungsaustausch und u. U. auch durch Stoß von Elek tronen oder Ionen mit Oberflächen fester Stoffe. Ein Atom, das $n$ Elektronen verloren hat, heißt $n$-fach ionisiert.

Kristallgitter

Eine Kristallstruktur entsteht, wenn jedem Gitterpunkt des Translationsgitter eine Atombasis zugeordnet wird. Besteht diese nur aus einem Atom, dann heißt das Gitter primitiv. Bei nichtprimitiven Gittern besteht sie aus mehreren gleichen oder unterschiedlichen Atomen. Alle Kristallgitter können gemäß ihrer Symmetrieeigenschaften (Drehungen um Symmetrieachsen, Spiegelungen an Ebenen) in 14 verschiedene Symmetrietypen, die 14 Bravaisgitter, eingeteilt werden.

Kristallstruktur Messung

Experimentelle Methoden zur Bestimmung der Kristallstruktur sind die Bragg-Reflexion (Drehkristallverfahren), das Debye-Scherrer-Verfahren (für pulverförmige polykristalline Stoffe) und die Laue-Beugung. Allgemeine Bedingung: Konstruktive Interferenz bei der elastischen Streuung erhält man genau dann, wenn die Wellenvektoränderung $\Delta\mathbf{k}=\mathbf{k}_0 - \mathbf{k}$ zwischen einfallender und gestreuter Welle gleich einem reziproken Gittervektor $\mathbf{G}^{∗}$ ist.

Ladungs-Masse-Verhältnis

Das Ladungs-Masse-Verhältnis $e/m$ von Ionen kann mithilfe von Massenspektrometern bestimmt werden, die entweder auf der Ablenkung der Ionen in elektrischen und/oder magnetischen Feldern basieren oder auf der Flugzeit der durch eine Spannung $U$ beschleunigten Ionen.

Lamb-Shift

Bei Berücksichtigung der Wechselwirkung des Elektrons mit seinem Strahlungsfeld (Emission und Absorption virtueller Photonen) verschieben sich die Energieniveaus geringfügig. Dieser Effekt ist als Lamb-Shift bekannt. Die Verschiebung ist am größten für den $1S$-Term, kleiner für den $2S$-Term und wesentlich kleiner für $P$-Terme. Die Verschiebung kann im Rahmen der Quantenelektrodynamik berechnet werden.

LASER

Das Kunstwort Laser steht für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation. Ein Laser besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: \textbf{1)} Der Energiepumpe, die durch selektive Energiezufuhr in einem Medium eine Besetzungsinversion erzeugt; \textbf{2)} dem aktiven Medium, in dem bei einer Besetzungsinversion eine elektromagnetische Welle verstärkt wird; \textbf{3)} einem optischen Resonator, welcher die vom aktiven Medium emittierte Strahlungsleistung nur in wenigen Moden speichert. In diesen Moden muss die Strahlungsdichte so groß sein, dass die Wahrscheinlichkeit für induzierte Emission groß wird gegen die Wahrscheinlichkeit für spontane Emission.

LASER, gepulst

Bei manchen Lasern lässt sich eine über der Schwelle liegende Besetzungsinversion nur durch gepulste Energiezufuhr für kurze Zeit aufrecht erhalten (gepulste Laser), bei vielen Lasern ist dies dauernd möglich (Dauerstrichlaser). Beispiele für gepulste Laser sind Nd:Glas-Festkörperlaser und Excimer-Gaslaser. Die zeitliche Dauer des Laserpulses ist durch die Dauer des Pumppulses begrenzt. Durch Kopplung vieler Lasermoden kann man Laserpulse bis unter $1\,\mathrm{ps}$ realisieren (modengekoppelte Laser). Durch nichtlineare Wechselwirkungen zwischen kurzen Laserpulsen und einem absorbierenden Medium erreicht man heute Pulsbreiten bis unter $10\,\mathrm{fs} = 10^{-14}\,\mathrm{s}$.

LCAO-Methode

Für ein starres Molekül lassen sich die elektronischen Wellenfunktionen $\Psi(\mathbf{r},\,R)$ und die Eigenwerte $E(R)$ als Funktion des Kernabstandes $R$ näherungsweise durch Linearkombinationen atomarer Wellenfunktionen bestimmen.

Lebensdauer, mittlere

Die mittlere Lebensdauer $\tau_i = 1\,/\,A_i$ eines angeregten Atomzustandes $E_i$ ist durch den Einsteinkoeffizienten $A_i$ der spontanen Übergangswahrscheinlichkeit bestimmt. Die Messung von Lebensdauern erlaubt deshalb die Bestimmung von Übergangswahrscheinlichkeiten und Matrixelementen. Sie sind ein empfindlicher Test für die Genauigkeit gerechneter Wellenfunktionen. Die Lebensdauern sind bestimmt durch strahlenden Zerfall eines Niveaus und auch durch inelastische Stöße, welche die natürlichen Lebensdauern verkürzen.

Linienbreite

Die Linienbreiten $\delta\nu$von Spektrallinien mit den Mittenfrequenzen $\nu_{ik}$ sind verursacht: \textbf{1)} durch die natürliche Linienbreite $\delta\nu_n = \frac{1}{2\,\pi}\,\left( \frac{1}{\tau_i}+\frac{1}{\tau_k} \right)$; \textbf{2)} durch die (im Allgemeinen sehr viel größere) Doppler-breite $\delta \nu_D = 7,16\times 10^{-7}\,\nu_{ik}\,\sqrt{T\,/\,M}$, wobei $M$ die Molmasse ist; \textbf{3)} durch Stöße des strahlenden (bzw. absorbierenden) Atoms mit anderen Atomen oder Molekülen (Druckverbreiterung).

Miller'sche Indizes

Die Netzebenen eines Gitters werden durch die drei Miller’schen Indizes $(hkl)$ als Tripel ganzer Zahlen charakterisiert. Ebenen mit gleichen Tripeln $(hkl)$ sind zueinander parallel.

Moden, optische und akustische

In einem Kristall mit einer Basis von verschiedenen Atomen gibt es akustische und optische Schwingungsmoden. Die optischen Moden können durch Absorption elektromagnetischer Strahlung angeregt werden, die akustischen Moden durch mechanische Schwingungen, die zu Schallwellen im Kristall führen.

Mol

Ein Mol ($1\,\mathrm{mol}$) ist eine Stoffmengeneinheit, die so viel Atome bzw. Moleküle enthält wie $0,012\,\mathrm{kg}$ Kohlenstoff $~^{12}\mathsf{C}$; \textit{oder:} die so viele Gramm eines Stoffes enthält, wie seine atomare bzw. molekulare Massenzahl (in atomaren Masseneinheiten AME) angibt.

Molekül, Rotationsenergie

Die Rotationsenergie eines zweiatomigen Moleküls mit der reduzierten Masse $M$ kann näherungsweise durch das Trägheitsmoment $I = M \cdot R^{2}$ und die Rotationsquantenzahl $J$ als \begin{equation} E_{\mathrm{rot}} = \frac{J\,(J+1)\,\hslash^{2}}{2\,I} \end{equation} dargestellt werden. Durch die Zentrifugalaufweitung des Kernabstandes nimmt $I$ zu und deshalb $E_{\mathrm{rot}}$ ab. Die Größe der Abnahme hängt ab von der Steigung der Potentialkurve $E_{\mathrm{pot}}$.

Optische Kühlung

Die optische Kühlung von Atomen beruht auf dem Rückstoß bei der Photonenabsorption. Durch eine geeignete Anordnung von Laserstrahlen in einem inhomogenen Magnetfeld (magneto-optische Falle) gelingt es, Atome zu kühlen und räumlich zu speichern.

Pauli-Prinzip

Die Gesamtwellenfunktion muss antisymmetrisch gegen Vertauschung zweier Elektronen sein (Pauli-Prinzip). Eine äquivalente Formulierung lautet: Ein atomarer Zustand $(n,\,l,\,m_l,\,m_s)$, der durch die vier Quantenzahlen $n$ (Hauptquantenzahl), $l$ (Bahndrehimpulsquantenzahl), $m_l$(Bahndrehimpulsprojektionsquantenzahl) und $m_s$ (Spinprojektionsquantenzahl) charakterisiert wird, kann höchstens von einem Elektron besetzt sein.

Phonon

In einem Kristall mit $N$ Atomen gibt es $3N$ stationäre Gitterschwingungen mit diskreten Frequenzen $\Omega_K$ , die Phononen heißen. Einem Phonon wird die Energie $\hslash\,\Omega_K$ und der Quasiimpuls $\hslash\, \mathbf{K}$ zugeordnet.

Photodiode

Wird der p-n-Übergang mit Licht $h\,\nu>E_{g}$ bestrahlt, so werden Elektronen aus dem Valenzband ins Leitungsband angeregt. Die Diffusionsspannung wird verringert, und zwischen den Enden der p-n-Diode entsteht eine Spannung (Photospannung). Diese Photodioden können als Lichtdetektoren, aber auch zur Umwandlung von Lichtenergie in elektrische Energie verwendet werden (Solarzellen).

Photon

Die Energiequanten $h\,\nu$ des elektromagnetischen Feldes heißen \textit{Photonen}. Man kann ihnen formal eine Masse $m=h\,\nu\,/\,c^{2}$ zuordnen Photonen werden durch Gravitationsfelder beeinflusst. Es gibt keine ruhenden Photonen! Man drückt dies aus durch ihre Ruhemasse $m_0=0$. Die Eigenschaften Impuls $\hslash\,\mathbf{k}=\left(h/\lambda\right()\hat{\mathbf{k}}$, Energie $E=\hslash\,\omega = h\,\nu$ und Massenäquivalent $m= E\,/\,c^{2}=h\cdot \nu\,/\,c^{2}$ können durch die Wellengrößen Frequenz $\nu$ und Wellenvektor $\mathbf{k}$ und durch die Planck’sche Konstante $h$ bzw. $\hslash = h\,/\,2\,\pi$ definiert werden.

pn-Übergang, Diode

Bringt man einen n- und einen p-dotierten Halbleiter in Kontakt, so entsteht ein p-n-Übergang. Durch die Diffusion von Elektronen vom n- in den p-Teil und von Löchern vom p-in den n-Teil entsteht eine Kontaktspannung, die sich so einstellt, dass die Fermi-Energie in beiden Teilen gleich wird. Auf beiden Seiten der Kontaktebene entsteht eine Verarmungszone an beweglichen Ladungsträgern. Ein p-n-Übergang wirkt als elektrische Diode. Legt man eine positive äußere Spannung an den p-Teil, so wird die Diffusionsspannung verkleinert, es fließt ein Strom. Durch eine negative Spannung wird der Spannungssprung am p-n-Kontakt vergrößert. Die Diode sperrt den Strom.

Röntgenstrahlung

Röntgenstrahlung entsteht beim Abbremsen von Elektronen mit Energien im keV-Bereich (kontinuierliche Strahlung); und durch Übergänge von Elektronen in freie Plätze in inneren Schalen schwerer Atome (charakteristische Röntgenstrahlung). Die Wellenlänge von Röntgenstrahlung liegt zwischen $0,1\,\mathrm{nm}$ und $10\,\mathrm{nm}$. Sie wird durch Bragg-Reflexion an Einkristallen oder mit Beugungsgittern bei streifendem Einfall gemessen. Röntgenstrahlung wird absorbiert durch den Photoeffekt, Compton-Effekt oder Paarbildung.

Reziprokes Gitter

Zu jedem räumlichen Gitter lässt sich ein reziprokes Gitter angeben. Sein Translationsvektor $\mathbf{G} = h\cdot \mathbf{a}^{∗} + k\cdot \mathbf{b}^{∗} + l\cdot \mathbf{c}^{∗}$ hat die Dimension einer reziproken Länge $\mathrm{m}^{-1}$. Seine Basisvektoren $\mathbf{a}^{∗},\,\mathbf{b}^{∗},\,\mathbf{c}^{∗}$ sind mit den Basisvektoren des räumlichen Gitters verknüpft via \begin{eqnarray} \mathbf{a}^{∗} &=& \frac{2\pi}{V_{\mathrm{E}}}\cdot \left(\mathbf{b}\times \mathbf{c}\right)\\ \mathbf{b}^{∗} &=& \frac{2\pi}{V_{\mathrm{E}}}\cdot \left(\mathbf{c}\times \mathbf{a}\right)\\ \mathbf{c}^{∗} &=& \frac{2\pi}{V_{\mathrm{E}}}\cdot \left(\mathbf{a}\times \mathbf{b}\right) \end{eqnarray}

Schrödingergleichung, zeitabhängig

Für zeitabhängige Probleme liefert die zeitabhängige Schrödingergleichung \begin{equation} \frac{\partial \Psi(x,\,t)}{\partial t} = - \frac{\mathsf{i}}{\hslash}\,\hat{H}\,\Psi(\mathbf{r},\,t) \end{equation} mit dem Hamilton-Operator \begin{equation} \hat{H} = -\frac{\hslash^{2}}{2\,m}\,\nabla + E_{\text{pot}}(\mathbf{r},\,t) \end{equation} zeitabhängige Lösungsfunktionen, deren Absolutquadrat die zeitliche Bewegung des Teilchens beschreibt. Hängt $E_{\text{pot}}$ nicht von der Zeit ab, so lassen sich die zeitabhängigen Wellenfunktionen \begin{equation} \Psi(x,\,t) = \Psi(\mathbf{r})\cdot \mathsf{e}^{\mathsf{i}(E/\hslash)t} \end{equation} aufspalten in ein Produkt aus einer reinen Ortsfunktion $\Psi$, welche Lösung der zeitunabhängigen Schrödingergleichung ist und einen reinen Phasenfaktor, dessen Exponent von der Energie $E$ abhängt.

Schrödingergleichung, zeitunabhängig

Für stationäre Probleme kann die zeitunabhängige Schrödingergleichung \begin{equation}-\frac{\hslash^{2}}{2\,m}\,\nabla\,\Psi(\mathbf{r}) + E_{\text{pot}}(\mathbf{r})\,\Psi(\mathbf{r})= E\cdot\Psi(\mathbf{r})\end{equation} verwendet werden. Die Lösungsfunktionen $\Psi(\mathbf{r})$ hängen nur vom Ort $\mathbf{r}$, nicht von der Zeit $t$ ab. Sie können komplex sein. Ihr reelles Absolutquadrat $\left\vert\Psi(\mathbf{r})\right\vert^{2}$ gibt die Wahrscheinlichkeit an, das Teilchen im Volumen $\mathsf{d}\tau$ um den Ort $\mathbf{r}$ zu finden.

Spektroskopie

Bei spektroskopischen Untersuchungen werden Wellenlängen, Intensitäten, spektrale Profile von Absorptions- und Emissionslinien gemessen, aus denen Termenergien, Übergangswahrscheinlichkeiten und Wechselwirkungspotentiale bestimmt werden können.

Spektroskopie, LASER-

Die spektrale Auflösung der klassischen Absorptions- bzw. Emissionsspektroskopie ist durch die verwendeten Spektralapparate begrenzt. Laserspektroskopische Verfahren erlauben die Auflösung der wirklichen Linienbreiten der atomaren bzw. molekularen Übergänge. Mit Methoden der nichtlinearen Laserspektroskopie oder bei Verwendung kollimierter Molekularstrahlen lässt sich eine dopplerfreie spektrale Auflösung erreichen. Mit kurzen Laserpulsen lassen sich zeitaufgelöste Messungen schneller dynamischer Prozesse verfolgen. Die Grenze der Zeitauflösung liegt zur Zeit bei wenigen Femtosekunden.

Spektroskopie, Rabi-

Magnetische und elektrische Momente von Atomen oder Molekülen können mithilfe der Radiofrequenz-Spektroskopie (Rabi-Methode) gemessen werden.

Spektroskopie, Raman-

Molekülschwingungen werden hauptsächlich mit Infrarot- und Raman-Spektroskopie aufgeklärt, wobei sich beide Methoden ergänzen. Übergänge, bei denen sich das elektrische Dipolmoment ändert, sind infrarot-aktiv, solche, bei denen sich die Polarisierbarkeit ändert, sind Raman-aktiv.

Transistor

Aus einer Kombination von pnp- oder npn-Halbleitern entsteht ein Transistor. Er kann je nach Beschaltung als Spannungs- oder Stromverstärker verwendet werden. Feldeffekt-Transistoren verwenden die Steuerung des elek trischen Widerstandes zwischen Quelle (Source) und Senke (Drain) durch ein elektrisches Feld, das durch eine Steuerspannung an der dritten Elektrode (Gate) erzeugt wird. Dieses Feld bewirkt eine Ladungsträger-Verarmungszone, deren Ausdehnung durch die Gate-Spannung gesteuert wird.

Translationsgitter

Ein Translationsgitter ist ein räumlich periodisches Punktgitter, bei dem jeder Gitterpunkt durch einen Translationsvektor \begin{equation} \mathbf{T} = m_{1}\,\mathbf{a} + m_{2}\,\mathbf{b} + m_{3}\,\mathbf{c}\qquad\mathrm{mit}\quad m_{j}\in\mathbb{N} \end{equation} beschrieben werden kann. Die Basisvektoren $\mathbf{a},\,\mathbf{b},\,\mathbf{c}$ spannen die Elementarzelle des Gitters auf. Deren Volumen ist $V_{\mathrm{E}} = \mathbf{a}\cdot \left(\mathbf{b}\times\mathbf{c}\right)$.

Tunneleffekt

Ein Teilchen der Energie $E$ kann einen Potentialwall der Höhe $E_0$ durchdringen, auch wenn $E < E_0$ ist (Tunneleffekt). Die Tunnelwahrscheinlichkeit hängt ab von der Differenz $E_0 - E$ und der Breite $\Delta x$ des Potentialwalls. Der Tunneleffekt ist ein Wellenphänomen. Er tritt auch in der klassischen Wellenoptik auf.

Unschärfe-Relation, Heisenberg

Ort und Impuls eines Teilchens können nicht gleichzeitig beliebig genau gemessen werden. Die Heisenberg’sche Unbestimmtheitsrelation $\Delta x \cdot \Delta p_x >\hslash$ gibt eine untere Schranke für die prinzipiellen Unschärfen $\Delta x$ des Ortes und $\Delta p$ des Impulses bei gleichzeitiger Messung beider Größen an. In Analogie zur klassischen Optik kann die Ortsunschärfe $\Delta x$ bei der Ortsmessung eines Teilchens nicht kleiner als die Wellenlänge $\lambda=h\,/\,p$ seiner Materiewelle werden. Die Unschärferelation macht die Stabilität des tiefsten Atomzustandes verständlich.

Vertauschbarkeit

Zwei Operatoren $\hat{A}$ und $\hat{B}$ heißen miteinander vertauschbar (kommutativ), wenn gilt \begin{equation} \hat{A}\,\hat{B}\,\Psi = \hat{B}\,\hat{A}\,\Psi \end{equation} Sie haben dann gleichzeitig messbare Eigenwerte.

Welle-Teilchen-Dualismus

Viele experimentelle Befunde deuten auf den Teilchencharakter elektromagnetischer Wellen hin. Beispiele sind die spektrale Verteilung der Strahlung Schwarzer Körper, der Photoeffekt, der Comptoneffekt oder die Messung der Photonenstruktur im emittierten Licht einer schwachen Lichtquelle.

Zeeman-Effekt, normal

Der normale Zeeman-Effekt beruht auf der Wechselwirkung des durch die Bahnbewegung des Elektrons erzeugten magnetischen Momentes mit einem äußeren Magnetfeld $B$. Dadurch spalten die Energieterme in $2\,l+1$ Zeeman-Komponenten $E_{m_l}$ auf, deren Energie um $\Delta E_m = \mu_{\mathrm{B}}\cdot m_l \cdot B$ verschoben wird, wobei $\mu_{\mathrm{B}}$ das Bohr’sche Magneton ist.

Zustandsdichte

Die Zustandsdichte $D(E)$ gibt die Zahl aller erlaubten Energiezustände pro Einheitsenergieintervall an. Im eindimensionalen Potentialkasten ist $D(E) \propto E^{-1/2}$ und die mittlere kinetische Energie der Elektronen $E_{\mathrm{kin}} = \frac{1}{3}\, E_{\mathrm{F}}$. Im dreidimensionalen Potentialkasten gilt $D(E) \propto E^{+1/2}$ und $E_{\mathrm{kin}} = \frac{3}{5}\,E_{\mathrm{F}} $

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